Herzogkante 700m / 5- / 22 Seillängen ca. 6-8 Std.

 

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Charakter

Trotz einer Schwierigkeit von mittlerweile V- ist die Tour nicht zu unterschätzen! Es gibt kaum Verschnaufpausen. Besonders in den Schlüsselseillängen sind die Schwierigkeiten sehr durchgehend. Dies ist ein gewaltiger Unterschied zu den einzeln verteilten Schwierigkeiten, wie sie sonst bei alpinen Klettereien auftreten! Das Karwendel ist brüchig. So auch die Kante (stellenweise). Dennoch klettert man die meiste Zeit in super Fels und die brüchigen Passagen sind bei weitem nicht so schlimm wie erwartet. Trotzdem, Helm ist Pflicht und wenn schon eine Seilschaft unterwegs ist, sollte man es sich gut überlegen, ob man noch einsteigt. Die Stände wurden einst zum Teil mit Bohrhaken saniert. Irgendein Idiot hat diese dann umgeschlagen, was für mich versuchter Totschlag ist. Teilweise ist nämlich durch diese selten dämliche Aktion die Klebung beschädigt worden und man kann nur schwierig abschätzen, ob die Bohrhaken noch halten. Dennoch lassen sich alle Bohrhaken mit einer dünnen Bandschlinge noch fädeln.Ansonsten stecken auch viele Normalhaken. Dennoch muss man in der Lage sein, eine Seillänge vollständig selber absichern zu können. Unterhalb des Gipfels findet sich eine Biwakschachtel.

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Die Tour

1. SL (I 50m): Das Einstiegsband zieht unter plattigen Fels eher flach von rechts nach links ansteigend. Der eigentliche Einstieg ist mit einem Ring gekennzeichnet und findet sich unter stufigem Gelände.
2. SL (IV- 45m): Über das gestufte Gelände überwindet man zunächst eine kleine Wandstelle, dann eine Platte und kommt zum Stand unter einer von unten sichtbaren Rissverschneidung.
3. SL (V- 30m): Klar zieht der Riss nach oben. Dort wo es plattig und deutlich schwieriger. Man weicht  rechts auf die Kante aus. Wenige Meter darüber zum Stand nach links am Beginn einer schiefen Rampe / Kamin.
4. SL (IV+ 20m): Die schiefe Rampe hoch und gleich auf dem ersten Absatz rechts Stand machen.
5. SL (IV+ 45m):  Den nun deutlicheren, zu Beginn brüchigen Kamin bis zum Ende klettern. . Man folgt der kleinen Platte rechts und quert um eine Kante herum. Ein kleiner Quergang und in Falllinie des letzten Standes nun gerade hochklettern, bis sich ein Zacken zum Standplatzbau findet.
6. SL (III 20m):  Das folgende leichte Gelände nur bis zur nächsten Steilstufe klettern.
7. SL (IV- 50m): Es ziehen zwei deutliche Risse über die Steilstufe. Man nimmt den ganz rechten. Der gleicht  einer Verschneidung und ist etwas glatt. Nach ca. 30m steigt man links auf eine Rampe mit festem Fels aus und klettert gerade hoch zum Stand direkt an der Kante.
8. SL (III 25m): Man folgt dem scharfen Grat bis zur nächsten Steilstufe, nahe der Kante (rechts davon) der logischen Linie folgen.
 11. SL (IV+ 50m): Man steht unter steilen Wandstufe. Ein Riss gabelt sich weiter oben. Der rechte Ast sieht logischer aus, ist aber falsch. Man klettert also gerade den Riss hoch. Steigt dann dort, wo es nicht mehr geht nach links aus. Ein paar Blöcke sind zu überwinden, dann durch einen Kamin und darüber findet sich auf einem Band in der Nordseite der Stand an geschlagenen Haken.
12. SL (III 30m): Von der Nordseite steigt man wenige Meter hoch zum Grat. Darüber wird das Gelände flacher.
13. SL (IV+ 30m): Das flache Gelände hoch, bis man unvermittelt vor einem kurzen Überhang steht und für einen IVer muss man dort das Bein schon verdammt weit Richtung Ohr biegen. Darüber dann noch leichter unter dem Beginn eines weiteren Kamins.
14. SL (IV+ 40m): Der Kamin wird bis zu seinem Ende verfolgt. Darüber dann leichtes Gelände.
15. SL (III+ 50m): Zunächst Gehgelände, nach 30m folgt man wieder direkt der Gratkante. Die ist hier grobgriffig und etwas brüchig.
16. SL (IV-): Man folgt im wesentlichen dem weiteren Gratverlauf.
17. SL (III+): Weiter am Grat entlang. Man quert auf einem Absatz unter einen Felszacken.
18. SL (III+ 30m): Vorsicht, unter dem Felszacken nicht nach rechts auf ein Band steigen, wie wir, das ist falsch! Sondern den Felszacken an der linken Seite erstürmen und darauf Stand machen.
19. SL (II 50m): Eine leichte Etappe. Unter den Grattürmen quert man auf der rechten Seite auf einem deutlichen Band und steigt so bald als möglich wieder zum Grat auf. Dann geht es so weit als möglich in Richtung nächster Steilstufe.
20. SL (V- 40m): Der Riss in der Nordseite ist deutlich zu sehen. luftig zu diesem Riss queren und nach ca. 40m Stand auf einem Felskopf noch in der Nordseite 
21. SL (IV 40m): Zurück auf den Grat und diesem nach oben folgen.
22. SL (II-III 50m): Es wird nun immer flacher.....und der Gipfel ist erreicht.

Abstieg durch die Spindlerschlucht  (4Std. von der Biwakschachtel bis zur Falkenhütte)

 

 

              

                                             

                         Sachsendorf  •  2001-2008